Die Stunde des Rebellen by Ernst Vlcek

Die Stunde des Rebellen by Ernst Vlcek

Autor:Ernst Vlcek [Vlcek, Ernst ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Aphilie, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1976-09-01T01:00:00+00:00


6.

Ich befand mich in einem argen Dilemma, denn Pia und Amara gefielen mir gleich gut. Beide hatten sie das gewisse Etwas auf das ich ansprach, und ich könnte mich beim besten Willen nicht entscheiden, welche von ihnen ich zu meiner Favoritin machen sollte.

Also verteilte ich meine Gunst auf beide gleichmäßig, um keine zu benachteiligen. Machte ich der Astronomin ein Kompliment, so war ich darauf bedacht, anschließend auch der Xenopsychologin etwas Nettes zu sagen.

Anfangs ging das ja noch ziemlich glatt, und es machte mir sogar Spaß, doch auf die Dauer war es doch zu aufreibend.

Dazu kam noch, daß ich von meinen Bewachern ständig im Auge behalten wurde und ich höllisch aufpassen mußte, mich ihnen gegenüber nicht zu verraten.

Quacksalber und Nervtöter paßten so ganz und gar nicht in mein Konzept, und ich zweifle nicht daran, daß ich es ohne sie geschafft hätte, beide Frauen zu erobern.

Aber es sollte eben nicht sein. Deshalb beschloß ich, meine Aufmerksamkeit auf nur eine der beiden zu konzentrieren. Da ich bei Pia nicht zum Zug gekommen war, versuchte ich nun mein Glück bei Amara.

Da wir ohnehin im Berührungskreis festsaßen, konnte ich mich meiner Aufgabe voll und ganz widmen. Quacksalber und Nervtöter stellten zwar immer noch ein Problem dar, doch da die Lage übersichtlicher geworden war, traute ich mir ohne weiteres zu, mit ihnen fertig zu werden.

„Warum nutzen Sie nicht die Zeit, Amara?" fragte ich die Xenopsychologin. „Im Berührungskreis hätten Sie ausgezeichnete Möglichkeiten, das Volk der Feyerdaler zu studieren."

„Das Volk?" meinte sie abfällig.

„Nun", schränkte ich ein, „hier sind zwar nur Feinsprecher, aber das ist die Elite des feyerdalischen Volkes. Und auf Blotgrähne hat sich die Feinsprecherei in ihrer ursprünglichen sachlichen Form erhalten. Ich bin gerne bereit, Sie bei der Arbeit zu unterstützen."

In ihren Augen zeigte sich Interesse.

„Und wie haben Sie sich das vorgestellt, Galto? Ich glaube kaum, daß sich die Feinsprecher für psychologische Studien zur Verfügung stellen."

„Lassen Sie mich nur machen, Amara."

Ich machte mich - in Begleitung von Quacksalber und Nervtöter -augenblicklich auf die Suche nach einem Feinsprecher. Das war gar nicht so einfach. Zwar Wimmelte es im Berührungskreis nur so von Regelbewahrern und Regelerschaffern, doch gingen sie uns tunlichst aus dem Weg. Ja, wenn sie einen von uns sahen, nahmen sie regelrecht Reißaus und versteckten sich.

Als ich einen Feinsprecher entdeckte, verhielt sich dieser wie gewohnt: er gab Fersengeld.

„Holt ihn mir!" befahl ich meinen beiden Begleitern. „Haltet ihn um jeden Preis fest. Wenn es nicht anders geht, dann wendet Gewalt an."

„Wird gemacht, Galto", versprach Nervtöter und rotierte wie ein Kugelblitz davon. Quacksalber folgte ihm und lief, so schnell ihn seine Robotbeine tragen konnten.

Sekunden später hörte ich aus einem Seitengang wüstes Geschrei und Kampflärm. Grinsend folgte ich den Geräuschen.

Bevor ich um die Ecke bog, setzte ich rasch eine ernste Miene auf und schaltete meinen Translator ein.

Als ich sah, daß der Posbi und der Matten Willy einen verzweifelt um sich schlagenden Feyerdaler fest hielten, zeigte ich mich empört.

„Was soll denn das!" herrschte ich meine Quälgeister an. „Laßt diesen ehrenwerten Regelbewahrer sofort los, ihr Raufbolde." An den Feyerdaler gewandt, sagte ich: „Ich bitte für das Benehmen meiner beiden Diener demütigst um Entschuldigung.



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